BZKF-Publikationspreis für Lisa Cuba
Ausgezeichnete Arbeit über Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) bei oraler Antitumortherapie in der Routineversorgung
Beim vierten Netzwerktreffen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) in Augsburg wurde Lisa Cuba, Pharmazeutin der Apotheke (Chefapotheker: Prof. Dr. Frank Dörje) des Uniklinikums Erlangen und am Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie (Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Martin F. Fromm) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, mit dem BZKF-Publikationspreis ausgezeichnet. Lisa Cuba bildet gemeinsam mit Kolleginnen das Team des AMBORA-AMTS-Kompetenz- und Beratungszentrums, das davor bereits die AMBORA-Studie (Arzneimitteltherapiesicherheit bei der Behandlung mit neuen oralen Antitumorwirkstoffen) durchgeführt hat. Die Ehrung erhielt sie für ihre Arbeit „A Hybrid Type III Effectiveness-Implementation Trial to Optimize Medication Safety With Oral Antitumor Therapy in Real-World: The AMBORA Competence and Consultation Center“, die im Juni 2024 in der Fachzeitschrift JCO Oncology Practice veröffentlicht wurde. Der BZKF-Publikationspreis ist mit 2.000 Euro dotiert.
Im Rahmen ihrer ausgezeichneten Arbeit untersuchte Lisa Cuba die Übertragung des in der AMBORA-Studieentwickelten, evidenzbasierten Beratungskonzepts für orale Antitumortherapie in die Routineversorgung. Dafür wurde das AMBORA-AMTS-Kompetenz- und Beratungszentrum am Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann) des Uniklinikums Erlangen etabliert und als innovatives Implementierungsforschungsvorhaben evaluiert. Unter diesem Dach berieten die Apothekerinnen des AMBORA-AMTS-Kompetenz- und Beratungszentrums mehr als 400 Patientinnen und Patienten aus sieben teilnehmenden Kliniken des Uniklinikums Erlangen und aus Praxen jeweils umfassend zu ihrer individuellen oralen Antitumortherapie. Dabei konnten deutliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen festgestellt und somit wichtige organisatorische Abläufe zur Optimierung der Patientenvermittlung identifiziert werden. „Obwohl wir unser Ziel, mehr als 70 Prozent der Patientinnen und Patienten mit oraler Antitumortherapie zu beraten, nicht erreicht haben, konnten wir wichtige Empfehlungen zum Aufbau des AMBORA-Beratungskonzepts in anderen Kliniken an weiteren Standorten ableiten“, erklärt Lisa Cuba.
Die beteiligten Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegefachkräfte bewerteten die Beratungsangebote sehr positiv. Zudem erwies sich die AMBORA-Beratung in der Routineversorgung als hocheffektiv. So gelang es, 60,1 Prozent (178 von 296) der Nebenwirkungen zu verbessern und 86,3 Prozent (297 von 344) der Medikationsfehler vollständig zu lösen. Bei der Preisverleihung lobte BZKF-Direktoriumsmitglied Prof. Dr. Michael Frühwald vom Uniklinikum Augsburg insbesondere, dass die Ergebnisse den Patientinnen und Patienten direkt zugutekommen.
Über AMBORA – die Vorgängerstudie
Mit der ebenfalls in Erlangen durchgeführten AMBORA-Studie (Journal of Clinical Oncology, 2021) konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen, dass eine zusätzliche Beratung durch klinische Pharmakologinnen und Pharmakologen sowie Apothekerinnen und Apotheker die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert und deutlich messbare Vorteile für Patientinnen und Patienten mit verschiedensten oralen Antitumortherapeutika bringt. So lassen sich beispielsweise die Zahlen der Krankenhausaufenthalte, der Therapieabbrüche, der Nebenwirkungen und der Medikationsfehler deutlich reduzieren.