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Orale Tumortherapie in der Pädiatrie (youngAMBORA)

Mehr Sicherheit bei oraler Tumortherapie in der Pädiatrie

Projekt „youngAMBORA“

In der Antitumortherapie kommen neben klassischen Chemotherapien, die als Infusion verabreicht werden, vermehrt orale Krebsmedikamente zum Einsatz, die in Eigenverantwortung von den Patienten zu Hause eingenommen werden. Der orale Applikationsweg geht neben vielen Vorteilen (u.a. Flexibilität, Selbstständigkeit) auch mit zahlreichen Herausforderungen (u.a. Adhärenz, Nebenwirkungsmanagement, Interaktionspotential) einher.

Vorarbeiten "AMBORA"

Der Nutzen eines engmaschigen Therapiebegleitungskonzeptes für erwachsene Krebspatienten mit oraler Tumortherapie konnte in der randomisierten, kontrollierten Versorgungsforschungsstudie „AMBORA“ (Dürr et al., J Clin Oncol, 2021) nachgewiesen werden. Durch eine intensivierte Therapiebegleitung durch klinische Pharmazeuten/Pharmakologen konnte die Patientensicherheit und –zufriedenheit sowie das Patientenwissen signifikant verbessert werden. Auch schwerwiegende Nebenwirkungen, Therapieabbrüche und ungeplante Krankenhauseinweisungen traten signifikant seltener auf. Das interprofessionelle „AMBORA AMTS-Kompetenz- und Beratungszentrum“ hat zum Ziel, das evaluierte Therapiebegleitungskonzept in die Routineversorgung zu integrieren, um allen Betroffenen eine optimierte Versorgung anbieten zu können. In diese Versorgungsmaßnahme werden aktuell ausschließlich erwachsene Patienten eingeschlossen.

Folgeprojekt "youngAMBORA" in der Kinderonkologie

In der pädiatrischen Onkologie ist der Einsatz oraler Antitumor-Therapeutika neben den bereits genannten Herausforderungen mit zusätzlichen Problemfeldern verbunden. Beispielsweise kann das häufige Fehlen kindgerechter Darreichungsformen die Therapietreue weiter beeinträchtigen. Zudem wird durch die bestehende Triade aus Behandlungsteam, Angehörigen und Patienten das Nebenwirkungsmanagement erschwert. Der in der Pädiatrie verbreitete Einsatz oraler Tumortherapeutika außerhalb der Zulassung, einhergehend mit geringen Erfahrungswerten und fehlenden Informationsmaterialien, verdeutlicht zusätzlich die Notwendigkeit einer engmaschigen Therapiebegleitung bei diesem Patientenkollektiv.

 

Eine intensivierte Begleitung und Unterstützung von pädiatrisch-onkologischen Patienten und deren Angehörigen durch ein geschultes Behandlungsteam bei oraler Tumortherapie ist demnach aus mehreren Gründen besonders wichtig. Bislang fehlen jedoch Betreuungskonzepte, die auf die besonderen Herausforderungen und Bedürfnisse pädiatrischer Patienten eingehen. Es ist davon auszugehen, dass ein auf die Pädiatrie angepasstes klinisch-pharmazeutisches/pharmakologisches Betreuungskonzept zu einer optimierten Versorgung beitragen kann und sowohl Patienten, deren Angehörige und das Behandlungsteam davon profitieren.

In enger Kooperation mit dem kinderonkologischen Zentrum des Uniklinikums Erlangen und dem Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat das youngAMBORA-Projekt das übergeordnete Ziel, die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in der pädiatrischen Onkologie weiter zu optimieren.

Im Vordergrund steht die Entwicklung eines klinisch-pharmazeutischen/pharmakologischen Therapiebegleitungskonzeptes für Patienten und Angehörige bei Start einer oralen Antitumor-Therapie.

Unsere Arbeit zur Arzneimitteltherapiesicherheit in der Kinderonkologie wird finanziell unterstützt von den Vereinen Elterninitiative krebskranker Kinder Erlangen e.V. und Tigerauge: Inititative Kinderhospiz Nordbayern e.V..

Wo finde ich weitere Informationen und an wen kann ich mich bei Fragen wenden?