Neue Kontrastmittel aus Nanopartikeln
Manfred-Roth-Stiftung spendete 40.000 Euro an das SEON
Am heutigen Montag (17.12.2018) übergaben Dr. Wilhelm Polster, Vorstand der Manfred-Roth-Stiftung, und Stiftungsrat Klaus J. Teichmann einen Scheck in Höhe von 40.000 Euro an Prof. Dr. Christoph Alexiou, Leiter der Sektion für Experimentelle Onkologie und Nanomedizin (SEON) der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro) des Universitätsklinikums Erlangen. Das Geld wird dank des Matching-Funds-Programms der Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen auf insgesamt 54.000 Euro aufgestockt. Damit werden im SEON Geräte für das "Upscaling" von Eisenoxid-Nanopartikeln finanziert, die zukünftig als neuartige Kontrastmittel fungieren sollen. Ziel ist es, die Partikel schnellstmöglich vom Labor in die Produktion bzw. in die klinische Anwendung zu überführen. In diesem Bereich arbeiten die Mitarbeiter des SEON eng mit der Apotheke (Chefapotheker: Prof. Dr. Frank Dörje) des Uni-Klinikums Erlangen zusammen, die über Herstellungsräume für Arzneimittel verfügt.
Aktuell stehen die wichtigsten Kontrastmittel, die bei der Magnetresonanztomografie (MRT) verwendet werden, in der Kritik. Aufgrund gefährlicher Gadolinium-Anreicherungen im Körper hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sogar schon ein Verkaufsverbot für diese Kontrastmittel empfohlen. "Vor diesem Hintergrund bietet sich die Chance, neue Kontrastmittel, die wir im SEON entwickelt haben, für MRT-Anwendungen in die Klinik zu bringen", sagte Prof. Alexiou und erklärte: "Diese neuen Kontrastmittel basieren auf superparamagnetischen Eisenoxid-Nanopartikeln (SPIONs) und sind im Gegensatz zu früheren Substanzen hervorragend biokompatibel." Neben einer sehr guten Bioverträglichkeit zeichnet sich die Neuentwicklung noch durch andere Vorteile aus: bessere Bildsignale im MRT, leichtere Reproduzierbarkeit, zügigerer Abbau des Mittels im Körper und somit schnellere Wiederholbarkeit von MRT-Aufnahmen.
"Wir streben derzeit an, die Partikel in klinischen Studien anzuwenden, wenn die entsprechenden Fördermittel eingeworben werden können - denn diese Studien sind sehr teuer. Wir hoffen, dass der Freistaat Bayern unseren Antrag positiv bewertet, damit wir Patienten besser behandeln und daraus dann auch sichere Arbeitsplätze in der Region entstehen können", sagte Christoph Alexiou. "Um den Kontrastmittelbedarf zu decken, den wir in dieser Phase benötigen, unterstützt die Manfred-Roth-Stiftung die Anschaffung von Upscaling-Geräten, mit denen wir dann bis zu 15 Liter Eisenoxid-Nanopartikel unter cGMP-Labor-Bedingungen (current Good Manufacturing Practice) herstellen können."
Über die Manfred-Roth-Stiftung
Die Manfred-Roth-Stiftung fördert regelmäßig soziale, kulturelle, bildungsfördernde und wissenschaftliche Projekte - häufig auch am Uni-Klinikum Erlangen. Die gemeinnützige Stiftung wurde nach dem 2010 verstorbenen Fürther Unternehmer und Gründer der Handelskette Norma benannt, der sich zeitlebens für gemeinnützige Zwecke engagierte und sich unter anderem für gute Ausbildungs- und Berufschancen innerhalb und außerhalb seines Unternehmens einsetzte.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Alexiou
Telefon: 09131 85-33142
E-Mail: christoph.alexiou@uk-erlangen.de