Garant für eine verlässliche und sichere Arzneimitteltherapie
Unverzichtbares Wirken im Hintergrund: die Arzneimittelkommission am Uniklinikum Erlangen
Lieferengpässe, zunehmende Antibiotikaresistenzen, Wechselwirkungen bei Medikamenten – die Patientensicherheit in der Arzneimitteltherapie ist eine komplexe Herausforderung für Krankenhäuser. Seit 1996 leistet die Arzneimittelkommission (AMK) am Uniklinikum Erlangen, die 1990 zunächst an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg etabliert wurde, eine unverzichtbare Hintergrundarbeit: Unter Vorsitz von Prof. Dr. Martin Fromm, Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der FAU Erlangen-Nürnberg, und der Geschäftsführung von Prof. Dr. Frank Dörje, Chefapotheker des Uniklinikums Erlangen, erfüllt das interprofessionell und interdisziplinär besetzte Gremium alle zentralen Aufgaben rund um die Qualitätssicherung der klinischen Arzneimitteltherapie.
Dazu gehört z. B. auch das Closed-Loop-Medication-Management (CLMM), ein in sich geschlossener digitaler Medikationsprozess für den stationären Bereich, den das Uniklinikum Erlangen Anfang Oktober 2023 als erstes der sechs bayerischen Uniklinika einführte. Im Rahmen der jetzt 100. Sitzung der Arzneimittelkommission referierte Dr. Michael Baehr, Chefapotheker des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, wo das CLMM erstmalig in Deutschland an einem Universitätsklinikum flächendeckend etabliert werden konnte, in seinem Festvortrag über die Vorteile des Systems. „Beim CLMM arbeiten Mensch und Maschine Hand in Hand für eine Arzneimitteltherapie mit höchster Sicherheit“, bestätigt Prof. Dörje. „Neben der Technologie ist die interprofessionelle Zusammenarbeit das A und O für ein funktionierendes Closed-Loop-Medication-Management.“
„Die Maximierung der Arzneimittelsicherheit zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten ist unser aller Ziel bei der Arbeit für die Arzneimittelkommission“, fasst Prof. Fromm die Aufgabenstellung der AMK zusammen. Neben der vollständigen Einführung des CLMM-Systems, das ab Sommer 2024 schrittweise alle Normalstationen des Uniklinikums Erlangen mit mehr als 1.200 Patientenbetten versorgen wird, setzen die Arbeitsgruppen der AMK am Uniklinikum Erlangen viele weitere wichtige Impulse, um die Arzneimitteltherapiesicherheit sowie die Patientensicherheit systematisch zu erhöhen. „Neben der Fortschreibung einer klinikumsbezogenen Arzneimittel-Positivliste arbeitet die Kommission stetig daran, den rationalen und zugleich wirtschaftlichen Einsatz von Arzneimitteln zu fördern“, erläutert der Chefapotheker Prof. Dörje. „Zusätzlich bearbeiten spezielle Arbeitsgruppen besondere Querschnittsbereiche in der Arzneimitteltherapie, so z.B. in der Therapie mit Antiinfektiva oder Antikoagulanten.“ Weiterhin erfüllt die Kommission wichtige Aufgaben bei der Aufdeckung, Bewertung und Prävention von Nebenwirkungen bei Arzneimitteln sowie in der Meldung und Risikoabwehr von Qualitätsmängeln bei Medikamenten. „Auch beim aktuell herausfordernden Management zunehmender Lieferengpässe von Arzneimitteln nimmt die AMK eine zentrale Funktion am Uniklinikum Erlangen ein“, betont Frank Dörje.
Zentrale Arzneimittelkommission am Uniklinikum Erlangen
Ursprünglich wurde die Arzneimittelkommission 1990 als Gremium der Medizinischen Fakultät der FAU gegründet, um dann 1996 als Arzneimittelkommission vollständig an das Uniklinikum Erlangen überzugehen. Die Kommission tagt dreimal jährlich unter Vorsitz von Prof. Dr. Martin Fromm, der den Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie an der FAU innehat. Die interdisziplinär und interprofessionell ausgerichtete Arbeit der Kommission wird von insgesamt 31 stimmberechtigten Mitgliedern aus zahlreichen Einrichtungen des Uniklinikums Erlangen getragen.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Frank Dörje
09131 85-33591
frank.doerje(at)uk-erlangen.de